Montag, 14. Februar 2011

No Worries!

Das ist der Standard-Satz aller Neuseeländer und das merkt man auch in Christchurch, unserer letzten größeren Station auf der Südinsel. Die Stadt hat Charme, viele alte Gebäude, gekonnt und manchmal gewagt kombiniert mit Neubauten. Auf dem Flüsschen Avon, der sich durch den Park schlängelt, kann man sich von Gondolieres schippern lassen oder selbst ein Kanu mieten. Ein lebendiges Künstlerviertel, wo am Wochenende Straßenmärkte stattfinden, mit Fressständen - wie auf einem thailändischen Nachtmarkt. Sogar deutsche Wurst gibt es. Aber soweit geht unser Heimweh noch nicht.
Straßenkünstler an jeder Ecke
Brücke der Erinnerungen
 
Oh sole mio!
Fast wie in Paris

Was uns immer wieder in Neuseeland auffällt: Wie sauber hier alles ist. Kein Müll auf den Gehsteigen. Für alle Berliner besonders markant: Keine Hundehaufen (man sieht auch keine Hunde. Die gibt es höchstens auf den Bauernhöfen). Auch schön: Man macht hier kein Geschäft mit dem Geschäft. Öffentliche Toiletten (die gibt es in jedem noch so kleinen Dorf) sind auch öffentlich, sprich kostenlos. Oder der Botanische Garten in Christchurch. Gepflegt und weitläufig, kostenlos, man darf auch auf dem Rasen laufen oder liegen, auf Bäume klettern. Ein Park zur Nutzung für die Bevölkerung eben und nicht nur zum Anschauen. Ein großer Kinderspielplatz gehört natürlich auch dazu und sogar ein Kinder-Freibad – auch umsonst. 


Eine sehr entspannte Stadt. Selbst ums Erdbeben, das im September vergangenen Jahres Christchurch erschütterte, wird nicht viel Aufhebens gemacht. Man sieht noch viele Schäden, vor allem an alten Backsteingebäuden. Auch einige Shopping-Malls sind gesperrt und überall stehen Bauzäune und Gerüste im Weg. Aber das Leben geht weiter. Weil wegen des Bebens der Boxing-Day, so wird der zweite Weihnachtsfeiertag genannt, ausfiel, haben die Bewohner von Christchurch den Feiertag vergangenen Samstag einfach nachgeholt. 


Noch so ein Beispiel für die Lockerheit der Menschen: Ein Banker musste doch am Samstag an seinen Schreibtisch, auf dem Heimweg rief ihm die Kellnerin aus dem Bistro unten im Haus nach: „Hey, du arbeitest sogar heute?“ Worauf er zurückrief: „Ich arbeite nicht halb so schwer wie du.“

Schwer gearbeitet haben wir heute nicht, denn wir sind nach Hanmer Springs gefahren, einem sehr kleinen Ort in den Bergen, wo man nicht viel machen kann, aber dafür ausgiebig. Wie zum Beispiel drei Stunden im Thermal-Bad sein. Was gibt es schöneres, als sich im Freien bei leichtem Niesel-Regen sich so richtig durchweichen zu lassen?

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