Dunedin ist der schottische Name für Edinburgh, und weil die ersten Siedler einst aus Schottland kamen und im Dauerregen landeten, hielten sie das für einen guten Namen für die neue Stadt. Zugegeben auch wir wurden bei der Ankunft am Campingplatz aus Kübeln begrüsst, aber der nächste Tag begrüsst uns mit blauem Himmel.
Die Stadt zehrt im Zentrum von ihren vielen erhaltenen Altbauten aus der Zeit von 1880 bis in die 1930er. Hauptattraktion ist aber der hart am Kitsch vorbeirutschende Neogotische Bahnhof, dessen Erbauer deswegen einst als „Gingerbread-George“ (Lebkuchen Georg) verspottet wurde. Heute ist das Gebäude angeblich das meistfotografierte Bauwerk auf der Südhalbkugel nach dem Opernhaus von Sydney. Ansonsten lebt die Stadt vom Jungvolk, nämlich den vielen Studenten, die hier an der ältesten Uni Neuseelands studieren. Wir dagegen verbringen den Nachmittag in der Cadbury-Schokofabrik und kehren mit kleinen Geschenk-Tütchen voller klebriger Schokoriegel zurück.
Am nächsten Tag besuchen wir die andere bekannte Sehenswürdigkeit der Stadt, bzw. etwas außerhalb in der Nachbarschaft auf der Otago-Halbinsel: den Penguin Place, ein privates Schutzreservat für die seltenen Gelbaugen-Pinguine. Ein Bauer hat in den 80er Jahren an einem Strand auf seinem Grund ein Schutzgebiet eingerichtet und das finanziert er seitdem mit professionellen Führungen durch verdeckte Gänge, damit die scheuen Vögel nicht beim Brüten gestört werden. Das sieht ein wenig wie im Krieg aus, mit getarnten Laufgräben, Bretter-Bunkern mit Sehschlitzen und dazwischen sitzen in Griffweite die Pinguine und lassen sich nichts anmerken. Wer starrt hier eigentlich wen an? Nur die Robben unten auf den Felsen tun das, was sie immer tun: faul auf den Felsen herumliegen.
Später auf dem Weg nach Oamaru halten wir noch bei den berühmten Steinmurmeln, den Moeraki Boulders. DAS sind Murmeln!
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Ich hab' die größte Murmel! |
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