Mittwoch, 23. Februar 2011

Es brodelt und blubbert


Nach einer Nacht am Lake Taupo, den wir nicht wirklich wahrgenommen haben, weil wir im Thermal-Bad (unter freiem Himmel) neben dem Camping-Platz regelrecht versunken sind, sind wir heute nach Rotorua weiter gefahren.
Die Gegend um Rotorua ist bekannt für die vielen Geysire und heiße Quellen, die man schon von der Straße überall dampfen sieht.

Erster Stopp: Die Craters of the Moon („Mondkrater“) gleich außerhalb von Taupo. 

Ein lehrreiches geothermisches Feld, unterhalten von einigen ehrenamtlichen Helfern. Zuerst sieht man nur viel Buschland mit einigen kleineren Rauchwolken. Doch wenn man erstmal auf den Plankenwegen unterwegs ist, raucht es überall von rechts und links. Unter Büschen, aus qualmenden Löchern im Boden, aus dünnen, unscheinbaren Erdspalten. 


Es ist heiß. Die Sonne brennt von oben, der Boden unter uns brodelt und überall riecht es nach Schwefel. Eine Infotafel klärt auf, wer hier die Überlebenskünstler sind: Bei 50 Grad verbrennt man sich die Haut, bei 70 Grad gedeihen noch Farne und kleinere Pflanzen, 90 Grad vertragen Moose und Flechten. Bei 100 Grad kocht das Wasser, 140 Grad heiß ist der Dampf, der aus der Erde dringt.


Zweiter Stopp: Orakei Korako.


Mit einem Boot fahren wir auf eine Halbinsel, wo wir noch mehr über die Kräfte der Erde staunen. Schwefelgelbe Ablagerungen, wo heißes Wasser aus der Erde sprudelt. Geysiere, die unregelmäßig Wasser in die Höhe schleudern, Kalksteinterassen, glucksende, Blasen werfende Schlammlöcher – und viel, viel Qualm, der mal „nach Silvester riecht“ (Min-Oh), mal mehr nach fauligen Eiern. 


Beim Anblick der brodelnden Schlammkrater wird einem wieder einmal bewusst, was Mutter Erde eigentlich ist. 


Nicht Nationalparks, Botanische Gärten, Stauseen oder dergleichen. Wie schon in Pupu Springs, wo das reinste Wasser der Welt entspringt, stehem wir fast ehrfürchtig vor den heißen Quellen. Das klingt vielleicht albern und pathetisch. Aber wann erleben wir Natur so ursprünglich, so gewaltig? Nicht im kleinen Park vor unserem Haus.

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