So nannten die ersten Maori bei ihrer Ankunft das neu-entdeckte Land: Aotearoa. Weil die Inseln oft von Wolken umgeben waren, die fruchtbaren Regen brachten. Nun ja, die weiße Wolke (eigentlich eher grau) haben wir jetzt den zweiten Tag mit Unterbrechungen. Gut der Regen ist nicht kalt zu dieser Jahreszeit, das Trommeln der Tropfen beim Einschlafen ganz romantisch, bei Ausflügen und beim Fahren eher lästig. Die malerische Coromandel-Halbinsel liegt hinter uns, nach einem Übernachtungs-Stopp am endlos langen und leeren Sandstrand von Waihi-Beach haben wir heute Massen von Kiwis gesehen, rundum Kiwis sozusagen.
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Waihi-Beach |
Kiwi 360 nennt sich auch die Show-Farm in Te Puke, die über Anbau, Herkunft und Nutzen der kleinen Vitamin C-Bomben aufklärt. Inklusive Zuckeltour durch die Plantage und den unvermeidlichen Shop, in dem es alles gibt außer frischen Kiwis.
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Sooo groß ist die Kiwi! |
Kiwis werden nämlich unreif geerntet, weil sie so bis zu neun Monate gelagert werden können und für das Export- und Handelsgeschäft gezielt der Reifungsprozess gesteuert wird. Schließlich wollen die Supermärkte immer Kiwis parat haben, bis den Rest des Jahres die europäischen Bauern die Lücke schließen.
Unser Führer:
„Habt ihr schon mal diesen Mist aus Italien probiert? Solche Früchte würden bei uns ausgeschnitten und kompostiert, schmecken nach nichts.“
In Te Puke begann tatsächlich der Siegeszug der „chinesischen Stachelbeere“, so hieß sie früher noch. Ein unzufriedener Obst-Farmer hörte 1937 von einem Nachbarn, der die Früchte von vier Bäumen für sagenhafte 5 Dollar verkauft hatte. Daraufhin besorgte er sich ein paar Pflanzen und stieg als erster kommerziell in den Kiwi-Anbau ein. In den 70ern überschwemmten Farmer aus Te Puke den Weltmarkt mit dieser Neuheit. Bis heute kommen fast alles NZ-Kiwis aus dieser Ecke der Nordinsel. An mannshohen Rebstöcken hängen in weitem Umkreis bis zu 1000 Früchte pro Pflanze. Eine neue gelbe Sorte gibt es auch, die zeitversetzt reift und damit die Marktmacht stärkt.
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Goldene Kiwi |
Nächster Halt Rotorua, ein beliebter Ferienort mit vielen vulkanischen Attraktionen: dampfenden Schwefelquellen, Geysiren, Erdspalten und Tropfsteinen. Leider hat man bei dem Wetter nicht viel davon. Doch halt: Ein paar Kilometer vor dem Ort stank es schon mal ordentlich nach faulen Eiern. An manchen Tagen soll die ganze Stadt so riechen. Die Kiwis (jetzt die aufrecht gehenden) haben auch einen Spitznamen für die Stadt: „Rottenrua“ (von engl. „rotten“ – verfault).
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Großer Kiwi und Möchtegern-Kiwi |
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